2004-04-13

Serbia

Heute Nacht gabs eine kurze Regenpause, dann ein paar Donnerschlaege von solcher Gewalt, dass wir schon dachten der Krieg sei wieder ausgebrochen, dann setzte der Regen wieder ein. Aber diesmal mit ungeahnter Kraft, solide Straenge aus Wasser vom Himmel zur Erde. Noch liegen wir im Zelt und hoffen auf eine kurze Pause um aufbrechen zu koennen. Wir haben noch so ca 50km bis Belgrad zu fahren und mittlerweile weder mehr was zu Essen noch zu trinken. Wir sammeln aber schon Regenwasser ;-)

... Sind in Belgrad. Regen hat gegen Mittag tatsaechlich aufgehoert. Haben uns zunaechst verfahren und sind in den Slums unter einer der Bruecken gelandet - Hoelle. Wenn man so etwas nocht schon einmal mit eigenen Augen gesehen hat glaubt man das nicht. Und dabei waren das nur vergleichsweise kleine Gebiete. Die Leute hausen in Muellbergen schlimmer als die streunenden Hunde. Nach dem ganzen Regen sieht es noch trostloser und dreckiger aus. Und nein, ich habe mich nicht getraut die Kamera zu zuecken, also keine Fotos. Aber das Nobel Hotel Intercontinental mit seiner glaenzenden Glasfassade ist direkt gegenueber - ich koennte mir vorstellen, dass man von dem Penthouse dort nen guten Ueberblick hat. Hab letztens im Radio gehoert, dass derzeit grob 1/6 der Weltbevoelkerung in Slums lebt. Kranke Welt. 1.000.000.000 Menschen!

Wir sind erstmal in den Trubel am Bahnhof und Busbahnhof abgetaucht und haben Hotels gecheckt. Gelandet sind wir in einem 3 Sterne Hotel nahe der Stadtmitte. Erstmal den groebsten Schlamm von unseren Taschen gewaschen um ueberhaupt einchecken zu koennen und dann den Inhalt ueber das ganze Zimmer verteilt. Da trocknet und stinkt das vor sich hin. Wir gehen so lange gut und vor allem guenstig Essen (35e fuer 3 Personen mit Vorspeise, dickem Fleischmenue, Getraenken und Nachtisch). Euros werden hier gerne genommen und ueberall nahe dem offiziellen Umrechnungkurs spontan getauscht. Obwohl man schon ein waches Auge haben muss nicht abgezockt zu werden. Generell ist dies (Serbien) das erste Land, in dem wir lieber Barty an die Front schicken und Polnisch quatschen lassen. Wir Deutschen leisten scheinbar dem falschen Nachbarn Wiederaufbauhilfe und sind nicht besonders gern gesehen.

Abgefahrenes Land. Weniger LKW im Verkehr als anderswo (angenehm!) dafuer viele Busse. Neben einer Ziegelbrennerei steht der Pferdewagen schon zum Abholen bereit. Am Strassenrand huetet eine Hirtin ihre Ziegen waehrend 100m weiter die Leute an der Bushaltestelle warten. Ueberall streunende Hunde (auch viele totgefahrene). Militaerdenkmaeler und ein MIG Kampfflugzeug am Strassenrand aufgebaut. Busfriedhof, Muelldeponie.

Heute entstand der Brainfart Regen

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