2009-10-20

It wasn't me...

Mein Wahl-O-Mat Ergebnis gegen den deprimierenden Ausgang der Wahl. Nahezu exakt invers. Was tut man als Bürger eines Landes wenn man in nahezu jedem Punkt diametral anderer Meinung als die regierende Kaste ist? Auswandern? Bomben basteln? Stimmen kaufen?

4 comments:

  1. Ich gehe ja nicht mehr wählen, schon seit ein paar Jahren nicht. Insofern könnte ich ganz zufrieden mit dem Wahlergebnis sein, hat doch meine "Partei", die der Nichtwähler nämlich, immerhin fast ein Viertel der Stimmen erhalten. Aber natürlich bin ich trotzdem nicht zufrieden. Weniger, wegen der Politiker, die uns jetzt die nächsten vier Jahre regieren werden. Datt macht nix. Die sind zur Zeit noch mit Koalitions-Quengeleien beschäftigt und wenn die damit fertig werden, ist schon fast Zeit für Landtagswahlen in NRW, da machen die dann auch erstmal nicht viel, denn das könnte ja Wähler verschrecken. Und so lavieren die sich durch ihre Legislatur-Periode.
    Frustrieren tut mich eher das Meinungsbild, das sich in dem Wahlergebnis wiederspiegelt. Irgendwie bin ich in meinem alltäglichen Leben von so vielen coolen und korrekten Leuten umgeben, dass ich vor der Wahl echt den Eindruck hatte, dass die Menschen langsam vernünftiger werden und ein paar Sachen durchschauen. Insofern war die Erkenntnis aus dem Wahlergebnis dann "es gibt immer noch viel zu viele dumme Leute, ich treff die nur gottseidank so selten".
    Und ich glaube, das spiegelt auch so ein bisschen meine Strategie der letzten Jahre wieder. Man kann sozusagen "auswandern" ohne sich geographisch groß von der Stelle zu bewegen. Wenn man sich aus der "Normalität" raushält und sich in kleinen alternativen Kreisen bewegt, betrifft einen ja vieles, was in der politischen Debatte die Gemüter erhitzt, kaum. Stattdessen schafft man sich eine Art Insel im eigenen Land mit lauter Leuten (Freunde, aber eben auch Arbeitgeber, Läden, Kneipen, Medien etc.) die ähnlich ticken wie man selbst. Jetzt kann man sagen, dass man sich so nur vor der Realität versteckt, aber ich sehe das eher so, dass man sich damit eine neue, alternative Realität schafft, die sich bei Erfolg (d.h., wenn die, die diese Realität mitgestalten, zufrieden damit sind und andere anstecken) sogar weiter ausbreiten kann. Anders machen statt anders wählen.
    Das einzige Thema, das mir wirklich Sorgen macht, ist der Atomausstieg, also vielmehr, der geplante Rücktritt vom. Da sehe ich mich doch schon wieder bei beschissenem Wetter an irgendwelche Eisenbahnschienen gekettet mit der Polizei diskutieren.

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  2. Naja, die hardcore alternativen Gruppierungen sind mir auch zu krass und zu ideologisch. Zudem bin ich selten einverstanden mit deren Zielvorstellungen/Utopien. Bei weitem nicht alles was ist ist schlecht. Nur ist die Marschrichtung irgendwie völlig verkehrt und wenig ambitioniert.
    Sich in preaching to the choir Grüppchen zusammenfinden ist nett und man kann viel diskutieren - aber so richtig was bewegen tut man nicht. Es fehlt eine pragmatisch/praktische Handhabe etwas zu ändern.

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  3. Ich rede jetzt auch eigentlich nicht von politischen Gruppen oder einer "außerparlamentarischen Opposition" oder sowas, sondern davon, eben einfach Dinge soweit es geht "richtig" zu machen und damit das eigene Umfeld zu verändern. Und zu hoffen, dass sich das dann per Vorbildfunktion verbreitet. So wie du zum Beispiel durch deine Fahrradfahrerei auch Mutsch dazu gebracht hast, das Auto immer öfter stehen zu lassen und das Rad zu benutzen (und ein paar andere Leute wahrscheinlich auch).

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  4. Ich hab mein BEstes getan aus der Ferne!! Aber ich hab auch nicht den Lauf der Dinge aendern koennen :(

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