2004-06-23

Norway

Noch bevor ich mein Zelt abgebaut habe rauschen mehrere Gruppen Biker an mir vorbei. Ich geh noch Shoppen, dann ueberhol ich sie alle ;-) Die suedlichen Lofoten gefallen mir wieder besser, es regnet nicht und die Doerfchen sind auf die Felsen und Pfaehle im Wasser genestet. Bruecken sind einspurig und die Strasse gewunden an Klippen vorbei und ueber Daemme. Zwei Stunden warte ich gemeinsam mit nem norwegischen Biker Paerchen (alles Gepaeck in einem Kinderanhaenger) auf die Faehre.

Die Ueberfahrt dauert vier Stunden. An meinem Tisch werde ich von einer aelteren Dame angesprochen, die eine dieser Bustouren mitmacht. Bald beantworte ich nicht nur ihr, sondern gleich dem Nebentisch und einer stehenden Audienz die ganze Batterie Standard Fragen. Sie sind hoeflich und neugierig interessiert, aber ich komme mir trotzdem bloed vor. Wie eine von ihnen richtig bemerkt sei ich wie ein spannender Reisefuehrer - eine weitere Sehenswuerdigkeit auf der Tour.

Doch dann gesellt sich eien dazu, die mich durch ihre ruhige Ausstrahlung und ihren geraden Blick spontan beeindruckt. Sie stellt nicht die 08/15 Fragen, sondern die nach dem Kern der Sache, die Fragen, die ich nicht so leicht beantworten kann. Offenbar weiss sie wovon sie spricht. Ihre Tochter ist rucksackreisend durch Peru getingelt, sie selbst ist mit 25 im (nicht auf) Ruecksitz eines Wagens aus der DDR geflohen und hat 43 Jahre als Kindergaertnerin gearbeitet. Jetzt sucht sie bei mir den Mut und letzten Anstoss eine Trekking Tour in Nepal, die sie letztes Jahr ausschlug, doch noch zu machen. Sie haben mich beeindruckt Lady - eigentlich sollte ich mir bei Ihnen was abgucken und nicht andersherum!

Die Landung in Bodo ist ein kleiner Schock: es gibt mehrspurige Strassen, Laermschutzwaelle, haufenweise Ampeln (hatte wochenlang keine mehr) und alle paar km nen neuen Vorort. Ich ueberrasche zwei Jungs, als ich auf ihre Zurufe tatsaechlich anhalte. Sie spielen "football golf" - eine Art Minigolf, nur dass man den Parcours mit dem Fussball navigieren muss.

Eigentlich dachte ich, ich kaeme heute endlich mal wieder frueh ins Bett, aber als ich unter der Bruecke am maechtigsten Gezeitenstrom der Welt Schaulustiger spiele, treffe ich Holger und seine Frau wieder (die beiden vom 21ten). Wir geniessen also gemeinsam eine wunderschoene Mitternachtssonne waehrend vor uns das Wasser in grossen Strudeln vorbeigluckert. Vielleicht schaff ich es ja noch einmal sie in ihrem Auto mit Wohnwagen einzuholen - wir haben uns jedenfalls lose zu einer gemeinsamen Hoehlenbesichtigung verabredet. Holger angelt - isst aber keinen Fisch - alter Spinner! ;-)

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