2004-09-03

France

(Richard:)

Eigentlich sollte es ein Wasch-, Internet-, Einkaufs- und Chilltag werden, aber es sollte alles nicht so funktionieren, wie wir wollten. Es fing damit an, dass die Waschmaschinen Waschpulver benoetigten, das weder wir noch die Rezeption vorraetig hatten. Als ich dann so ueber den Campinglatz lief, um jemanden zu fragen bzw zu schnorren, musste ich feststellen, dass der gesamte Platz geradezu gespenstisch ausgestorben war und die wenigen, die man antraf, waren alle nur franzoesischsprachig. Anna stellte zu ersterem die Theorie auf, dass die meisten Zelte voller Leichen sein muessen, da die Camper bestimmt alle in der vorherrschenden Gluthitze geroestet worden seien.

Was mich auch zum naechsten Punkt bringt: Soerens 26km Spazierfahrt in der Gluthitze. Es war geplant, dass Soeren ein Internet Cafe sucht, dort bleibt, wir Waschpulver organisieren und waschen und ihn dann abholen. Durch geschicktes Zusammenwirken von Fehlinformationen, der franzoesischen Mittagspause und kuriosen Oeffnungszeiten schaffte es Frankreich aber wiedereinmal den ahnungslosen Radreisenden hinters Licht zu fuehren. Dementsprechend traf Soeren einige Zeit spaeter unverrichteter Dinge wieder auf dem Campingplatz ein ( Anm Soeren: das ist nicht ganz wahr, immerhin hab ich durch Hausieren gehen Waschpulver schnorren koennen ).

Nachdem unsere Waesche getrocknet war, machten wir uns in den anderen Nachbarort auf, um dort ein Internet Cafe zu suchen. Da wir erst die Oeffnungszeit abwarten mussten, wurden wir wiedereinmal Zeuge, wie hilflose Touristen bei der staedtischen Bibliothek und dem Tourismusbuero vor verschlossenen Tueren standen. Kollektives Leid verursacht durch schlechte Organisation...

Einmal betreten, stellte sich das Internet Cafe als ziemlicher Flop heraus. Zum einen funktionierte die Abrechnung per Muenzeinwurf und das Ganze kostet 6Euro pro Stunde, zum anderen gab es nur franzoesische Tastaturen. Zwar konnte man nach einigem Gefuddel das Tastenlayout auf Englisch (oder Deutsch) umstellen, aber mit den Sonderzeichen ist es dann auch so eine Sache...

Folglich steht bald mal ein Hochlade und Tippmarathon von ueber 40 Tagen Reise an - autsch! Einzig erfreulich war das Treffen eines anderen Radreisenden aus Paris, der aber nur aeusserst schwer verstaendliches Englisch sprach und sich deshalb recht schnell wieder gen Marokko auf den Weg machte. Zu guter letzt fahren wir bei unglaublich diesigem Wetter den ausgezeichneten Strandradweg weiter und bauten unser Lager vor einer Riesenduene auf. Fahren bei dem Wetter war - wie Soeren so schoen sagte - "als sei die Brille permanent beschlagen".

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