2004-07-28

Scotland

Um 0400 Uhr morgens werde ich das erste Mal wach mit Bauchschmerzen als haette ich gluehende Lava gefressen. Wetter genau wie gestern, mir ist schon morgens nach Kotzen und das liegt nicht nur an meinem Bauch. Ich fahre zum Hafen, nur um zu erfahren, dass die naechste Faehre von dort erst in zwei Tagen geht. Aber von der Insel weiter im Sueden ginge eine heute. Also Vollgas, beradel ich die dritte Insel halt auch noch. Erste Faehre ist kein Thema, aber bevor ich die zweite erreiche platzt mein Hinterrad. Der Mantel ist komplett hinueber. Jetzt hab ich die Aufgabe mit schleifend blockierendem Hinterrad schiebend innerhalb von einer halben Stunde 3 Meilen (Meilen!) und einen Minipass zu ueberwinden - sonst haenge ich hier zwei Tage fest. Ich folter meine Felge und mich selbst bis zum letzten. Schweissgebadet erreiche ich puenktlich den Anleger - nur um zu erfahren, dass das Scheiss Boot Verspaetung hat.

An Bord werde ich fuer 5 Stunden Ueberfahrt von drei Seiten mit drei verschiedenen, voll aufgedrehten Fernsehprogrammen beschallt. Wenigstens habe ich heute ne nette radfahrende Familie aus Schottland kennengelernt. Vater, Mutter und siebenjaehrige Tochter. Vater ist selbststaendiger Softwareentwickler.

Die Wochenhoechsttemperatur wurde heute trotz Wolkendecke auch erreicht: unglaubliche, unertraeglich heisse 17°C! Um das auszuhalten trage ich Sonnenschutzfaktor 40. Kurz vor Mitternacht legt die Faehre an und ich schiebe mein Wrack noch einmal 5km durch stockfinstere Nacht, bevor ich den Campingplatz erreiche. Manchmal war der Mond zu sehen und richtig schoen: fast voll, blutrot und knapp ueberm Horizont. Als ich um 0200 Uhr morgens endlich gegessen habe gleicht das Einschlafen mehr einem erschoepft ohnmaechtig werden.

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