2004-08-22

France

(Richard:)

Aloah he! Den Tag trotz Krankheit, Huegeln, Regen, Stadt und Soeren "Stahlarsch" Meyer-Eppler ueberlebt... Nachdem ich es geschafft hatte, meinen Schlaf-Dress in der Nacht durch diversesten Mageninhalt zu ruinieren, ging es mir morgens dann gerade so gut genug, mit den anderen aufzubrechen. Anna schlug sogar vor, ich solle doch ohne Gepaeck fahren und es mir nachbringen lassen - ein solch verlockendes unmoralisches Angebot schlug ich jedoch trotzig aus. Nach einem spaeten Aufbruch (mit Soeren in seiner Eigenschaft als "wenns im Zelt zu warm wird Aufsteher" scheinen Annas Fruehaufstehertendenzen endlich keinen Rueckhalt mehr zu finden) ging es dann auch damit los, sich gegen Steigungen anzukaempfen.

Schon nach 20 Minuten dachte ich mir, ich sollte vielleicht einen Schlaganfall inszenieren um mich dann doch von Gundi fahren zu lassen, aber ich gab dem Ganzen dann doch eine Chance. Irgendwann gewoehnt man sich dann auch an das Ziehen in den Beinmuskeln, die latent vorhandenen Bauchschmerzen, die Schmerzen im Kreuz und den vermutlich dampfenden Kopf. Franzoesische Huegel zeichnen sich erwartungsgemaess durch besondere Heimtuecke aus. Kaum glaubt man, endlich die Kuppe erreicht zu haben, geht es nach der naechsten Kurve dann doch weiter bergauf usw. usw... Dementsprechend war ich dann auch froh ueber die Kekspause, die zum Mampfen, Gebiet markieren und fuer philosophisch hochtrabende Gespraeche genutzt wurde (10 Gruende warum Uni scheisse ist - die Profs aber irgendwie cool; die hohe Kunst der Literatur & der projizierten Lichtbilder etc.).

Landschaftlich laesst sich sagen, dass Frankreich ein huegeliges Deutschland mit weniger Einwohnern aber mehr Flaeche ist (sprich: mehr Natur). Darin laesst sich wohl auch der Grund sehen, dass Soeren den wunderbaren Asphalt und die sinnvolle Beschilderung als markanteste Merkmale erwaehnte. Viele Reisen bzw weit reisen schafft komische Perspektiven scheint mir. Nachdem ich mich dann immerzu das Schlusslicht bildend ueber die letzten Huegelketten gearbeitet hatte kamen wir zeitgleich mit dem Regen in Quimper an. Auf mich wirkt diese Stadt irgendwie unfreundlich zumal wir uns auf der Suche nach dem Campingplatz bei Regen dann auch noch ziemlich verfahren haben. Das Augustwetter haelt auch einfach nicht das, was es verspricht!

Abends sind wir dann noch zusammen chinesisch essen gegangen was insofern bemerkenswert war, als dass es das Abschiedsessen von Gundi, Krista und Fiona war, die Preise keine Nachkommastellen kannten und mich das Essen nicht satt machte (ja, ich bin wieder gesund, und ja mir ergeht es damit wohl wie so vielen Radreisenden wie Soeren bemerkte). Das Licht schwindet und ebenso meine Ideen fuer diesen Eintrag...

Eine Sache bleibt noch zu erwaehnen: Von unseren drei Tachos funktioniert kein einziger zuverlaessig! Das ist einfach nur das letzte, zumal in meinen Augen so ein Dingelchen doch nicht so kompliziert sein kann! Ich hoffe mal, dass die Teile irgendwann mal aus Schuldgefuehl heraus wieder funktionieren. Annas Tacho nennen wir schon nur noch liebevoll "Kuechenuhr" weil er zu mehr nicht mehr taugt! Jetzt ist dunkel, also: Gute Nacht!

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